Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix

Aus Musikwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix
Der W

Veröffentlichung

18. März 2016

Laufzeit

05:44

Textdichter

Komponist

Besetzung

Album

2016

IV

Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix ist ein Lied der deutschen Band Der W und erschien erstmals am 18. März 2016 auf dem Album IV. Das Lied beschäftigt sich kritisch mit dem Thema des religiösen Fanatismus, wie der Titel bereits andeutet, hauptsächlich bezogen auf Fanatiker und Extremisten der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Islam und Christentum.

Zitate[Bearbeiten]

Dennis Diel[1]: Ein Track, so sperrig und dunkel, wie die Zeit, in der wir gerade leben. Exorzismen unter’m Kruzifix, Bomben für den Frieden oder Sprengstoff für den Propheten? Am Ende des Tages bleibt die wage und bedrückende Hoffnung, dass dieser Kelch an uns vorübergeht und die leise Ahnung, dass der Rauch am Horizont keine Friedenspfeifen sein werden. Das mit Abstand düsterste Stück auf IV.“

– Track-Attack I auf der-w.de, 23. Januar 2016[2]

Till Erdenberger: Wegducken ist feige und jeder Debattenbeitrag oberhalb der Schwachsinnsgrenze ist wichtig. Hinter dem Titel verbirgt sich keine Überraschung, sondern der nicht eben dezente Hinweis, dass es am Ende des Tages nicht auf die Transzendenz sondern den gesunden Menschenverstand ankommt. Klar, gute Laune sollte man hier nicht erwarten, dafür auf verdammt fette, schwermetallisch groovende Gitarrenarbeit, die man so bei DER W auch noch nicht gehört hat. Darf ich sagen, dass ich den Song musikalisch stärker finde, als textlich?“

– Track-Attack I auf der-w.de, 23. Januar 2016[2]

Stephan Weidner: (Anm.: Mit Bezug auf den Kommentar von Till Erdenberger) Du darfst. Auch wenn es, um beim Thema zu bleiben, blasphemisch ist. Ich sag nur „Gottes Zorn“ mein Freund, haha. VKK ist fies: Ein 7/8 Takt der am Ende der Bridge wieder 4/4 wird und zurück. Schwer, sauschwer und unmöglich rhythmisch dazu den Kopf zu bewegen, haha.?Lieber Till, das Thema ist heiß und heikel und nicht ganz einfach in einen kurzen Liedtext zu quetschen. Ich frage: Gibt es wirklich keinen Gott, oder schüttelt er permanent den Kopf, weil er machtlos im Himmel sitzt und feststellt, dass der Teufel gar nicht in der Hölle wohnt? Das Religiöse macht uns Angst. Gottes Krieger beten am Altar von Smith and Wesson. Gottes Acker ist ein Schlachtfeld voller feiger Mörder. Letztendlich sind IS und Co die Geister, die man politisch rief und die man bewaffnet hat. Haben fanatische Christen Jahrhunderte lang geplündert und gemordet, kommt nun die Gewalt zu uns zurück, das darf uns nicht wirklich wundern. Ein abendfüllendes und polarisierendes Thema, ich mach mal den Anfang…“

– Track-Attack I auf der-w.de, 23. Januar 2016[2]

Tamer Yigit:[3] Polizeisirenen, Hubschrauber, Kriegstreiben, Kugeln zischen dir um die Ohren, Soldaten marschieren, beklemmendes Intro. Dann eine tickende Uhr. Steuern wir auf unser Ende zu? Oder ist es schon zu spät? Wo sind wir? Syrien, Israel, oder mitten in Deutschland? Drums brettern los, aggressives Riffing. Sauber und fett produzierter Headbanger…Kirche 2.0? ‚Zwischen Bibel und Schwert – Koran und Bomben, Gottes Zorn – An allen Fronten‘, singt Weidner anklagend mit düsterer Stimme. ‚Ja und Amen, zur Hölle nein!‘ Im Refrain entsagt Weidner jeglicher religiöser Endzeitromantik. Ein langer Instrumental-Part bricht ein, keine Solos, fetter Breakdown am Ende. Das ist Verzweiflung und Wut mit Hitpotenzial. Der W ist kein Onkelz Rip-Off, er hat seinen eigenen Stil etabliert, und das ist auch gut so.

Stephan Weidner hat mit diesem Song wieder einmal bewiesen, dass ein nachdenklicher Poet in ihm steckt. Musik war schon immer ein Mittel der Kommunikation, so weit, so gut. Aber gegen manchen Scheiß, der sich in der Welt abspielt, reicht ihm klimpern eben nicht. Da muss man seiner Weltsicht eben mehr Substanz verleihen. Das macht Weidner, und zwar in ordentlicher Frankfurter Manier: laut und deutlich! Zuviel Grauzone? Mag sein. Zum Kommunzieren gehören aber immer zwei. Der verantwortungsbewußte Hörer wird gebeten, Schlüsse zu ziehen: hier geht es um die zerstörerische und lebensverachtende Macht blinder Ideologieliebe! Dass sich manche dabei unsensibel auf die Füße getreten fühlen werden, ist voll okay. Will sagen: Nerv absolut getroffen! Absolut geil! Weidner is back, wenn die neuen Onkelz Songs auch so knallen, dann erleben wir das Paradies noch in diesem Jahr…Insallah.“

– Track-Attack mit Tamer Yigit auf der-w.de, 13. März 2016[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. zu Dennis Diel: „B.O. Community, Presse- & Social Media Management“, siehe Profil auf forum.onkelz.de (abgerufen am 24. April 2016)
  2. 2,0 2,1 2,2 der-w.de: Track-Attack I (abgerufen am 27. April 2016)
  3. zu Tamer Yigit: Film– und Theaterregissieur sowie Gitrarrist von Ultra Haram und Devil Inside
  4. der-w.de: Track-Attack mit Tamer Yigit (abgerufen am 27. April 2016)