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|Text='''Stephan Weidner:''' Aus meiner Sicht ist der Song überhaupt gar nicht umstritten, weil die Aussage für uns eigentlich immer die war, dass es darum ging, eine Szenerie zu beschreiben, die für uns total wahnsinnig ist, und auf keinen Fall darum, ein Kriegsszenario in einem positiven Licht darzustellen, sondern exakt das Gegenteil ist der Fall. Von daher gesehen ist es für mich eigentlich gar nicht vorstellbar, dass man das falsch verstehen kann.<br>'''Matthias Röhr:''' Für uns ist Bomberpilot einfach ein Antikriegssong, ist er auch schon immer gewesen. Und ich kann wirklich nur eins sagen: Wer Krieg gut findet, oder Krieg verherrlicht, ist Scheiße! | |Text='''Stephan Weidner:''' Aus meiner Sicht ist der Song überhaupt gar nicht umstritten, weil die Aussage für uns eigentlich immer die war, dass es darum ging, eine Szenerie zu beschreiben, die für uns total wahnsinnig ist, und auf keinen Fall darum, ein Kriegsszenario in einem positiven Licht darzustellen, sondern exakt das Gegenteil ist der Fall. Von daher gesehen ist es für mich eigentlich gar nicht vorstellbar, dass man das falsch verstehen kann.<br/>'''Matthias Röhr:''' Für uns ist Bomberpilot einfach ein Antikriegssong, ist er auch schon immer gewesen. Und ich kann wirklich nur eins sagen: Wer Krieg gut findet, oder Krieg verherrlicht, ist Scheiße! | ||
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|Text='''Stephan Weidner:''' Manchmal frag ich mich, wie bescheuert manche Leute sein müssen, die unsere Texte interpretieren. Von dem „netten Mann“ brauch’ ich euch ja wahrscheinlich nichts zu erzählen, aber beim nächsten Lied ist es immer wieder so, dass die Leute tatsächlich meinen, dass wir Bombenkrieg und Dinge dieser Art irgendwie für gut heißen würden... Ey, in unserer Band sind zwei Kriegsdienstverweigerer und ein unehrenhaft Entlassener. Und somit ist glaub ich allen klar, was ich meine. Nichtsdestotrotz denk’ ich, war es Zeit, mal diesen Wahnsinn zu beschreiben aus der Sicht eines Bomberpiloten...<br>[…]<br>'''Kevin Russell:''' So is das leider! | |Text='''Stephan Weidner:''' Manchmal frag ich mich, wie bescheuert manche Leute sein müssen, die unsere Texte interpretieren. Von dem „netten Mann“ brauch’ ich euch ja wahrscheinlich nichts zu erzählen, aber beim nächsten Lied ist es immer wieder so, dass die Leute tatsächlich meinen, dass wir Bombenkrieg und Dinge dieser Art irgendwie für gut heißen würden... Ey, in unserer Band sind zwei Kriegsdienstverweigerer und ein unehrenhaft Entlassener. Und somit ist glaub ich allen klar, was ich meine. Nichtsdestotrotz denk’ ich, war es Zeit, mal diesen Wahnsinn zu beschreiben aus der Sicht eines Bomberpiloten...<br/>[…]<br/>'''Kevin Russell:''' So is das leider! | ||
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Version vom 12. Dezember 2015, 15:16 Uhr
Vorlage:Infobox LiedBomberpilot ist ein Lied der Band Böhse Onkelz von ihrem Album Onkelz wie wir … und erschien 1987. 2007 wurde eine Neuaufnahme dieses Titels veröffentlicht. Der Band wurde oft vorgeworfen, sie verherrliche mit dem Lied ein Kriegsszenario, nach Aussage der Band ist der Titel ein Antikriegslied, dass „den Wahnsinn aus der Sicht eines Bomberpiloten“ beschrieben sollte.
Textlich erinnert das Lied an den Titel „Bomber“ von Motörhead, in dessen Refrain es immer wieder „It’s a bomber!“ heißt. Das Lied war der Auslöser der ersten großen „Onkelz-Diskussion“, da einer der Attentäter der Brandanschläge in Hünxe 1991 vor Gericht angab, auf einer Feier zuvor unter anderem „Bomberpilot“ gehört zu haben.
Zitate der Band
„Stephan Weidner: Die Leute müssten auch so viel Gehirn haben, mal ein bisschen hinter den Zeilen zu lesen, und das ham' anscheinend die wenigsten. Ich glaube, hier in Deutschland wird das Thema Ironie wohl doch immer sehr missverstanden, wir nehmen alles ein bisschen zu ernst.“
– Radio Bremen 4, „Wild Side“, 1989
„Stephan Weidner: „Bomberpilot“ ist kein Kriegslied oder sonstirgendwas, sondern es ist eigentlich über den Wahnsinn von den Leuten, die sowas tun können. Das ist immer nur ’ne Sache der Interpretation. Weil ihr [Journalisten] alle zu beknackt seid, die Texte zu verstehen...“
– ARD, „Boulevard Bio“, 1992
„Matthias Röhr: Der absolute Hammer ist aber der Vergleich von „Bomberpilot“ mit dem Nazipropagandastück „Bomben auf Engelland“. Damit hat Matthias Kruse wohl einen absoluten geistigen Tiefstand erreicht, wie ihn bisher nur wenige geschafft haben. Kapiert hat er natürich nichts. Sogar die Ironie im Text von Bomberpilot ist ihm entgangen.“
– B.O.S.C. Fanzine, 1996
„Stephan Weidner: Natürlich war es auch eine Provokation, genauso wie der Song „Der nette Mann“. Ich stehe aber immer noch hinter den Texten beider Stücke. Was die Leute in die Songs hineininterpretiert haben, ist ja eine ganz andere Geschichte. Ich habe vor dem Lied [in Wacken] eine ganz klare, eindeutige Ansage losgelassen. „Bomberpilot“ ist eigentlich ein Antikriegslied, das den Wahn beschreibt, auf schwarze Punkte am Boden Bomben zu schmeißen. Ähnlich befasse ich mich mit dem Wahnsinn eines Mörders, der ein Kind tötet. Die Ironie des Songs wurde total falsch verstanden. Der Großteil der Fans wird es aber verstanden haben.“
– Rock Hard, 1996
„Stephan Weidner: Das irgendwelche [rechten] Hohlköpfe ein Stück wie „Bomberpilot“ für sich interpretieren oder falsch verstehen, dafür kann ich nichts.“
– Rock Hard, 1997
„Stephan Weidner: „Bomberpilot“ ist leider Gottes ein leider total missverstandenes Lied. Eigentlich ein Antikriegslied, das aber durch Fehlinterpretation zu irgendwas mutiert ist. Wir sehen das Lied nicht so. [...] Wir haben gemerkt, dass es wohl missverstanden werden kann, und aus dem Grund spielen wir es auch nicht mehr.“
– BodyStyler, 1998
„Stephan Weidner: Ein Stück, das ich richtig verstanden haben möchte, da es kein Lied ist, wo es darum geht, dass wir einen Krieg befürworten, und Leute die andere in den Krieg treiben, sondern genau das Gegenteil ist der Fall.“
– Konzert Frankfurt, 2001
„Stephan Weidner: Aus meiner Sicht ist der Song überhaupt gar nicht umstritten, weil die Aussage für uns eigentlich immer die war, dass es darum ging, eine Szenerie zu beschreiben, die für uns total wahnsinnig ist, und auf keinen Fall darum, ein Kriegsszenario in einem positiven Licht darzustellen, sondern exakt das Gegenteil ist der Fall. Von daher gesehen ist es für mich eigentlich gar nicht vorstellbar, dass man das falsch verstehen kann.
Matthias Röhr: Für uns ist Bomberpilot einfach ein Antikriegssong, ist er auch schon immer gewesen. Und ich kann wirklich nur eins sagen: Wer Krieg gut findet, oder Krieg verherrlicht, ist Scheiße!“– DVD-Videokommentar „20 Jahre – Live in Frankfurt“, 2001
„Onkelz: Leider werden wir das Gefühl nicht los, dass dieses Lied oft falsch interpretiert wird. Der Text ist pure Ironie, die Ich-Form nur deshalb gewählt, um ihn noch eindringlicher wirken zu lassen. Den Wahnsinn einer solchen Situation zu beschreiben, war die eigentliche Intention dahinter. Kann doch keiner wirklich glauben, dass wir ein Kriegsszenario verherrlichen?“
– DVD-Textkommentar „20 Jahre – Live in Frankfurt“, 2001
„Stephan Weidner: Manchmal frag ich mich, wie bescheuert manche Leute sein müssen, die unsere Texte interpretieren. Von dem „netten Mann“ brauch’ ich euch ja wahrscheinlich nichts zu erzählen, aber beim nächsten Lied ist es immer wieder so, dass die Leute tatsächlich meinen, dass wir Bombenkrieg und Dinge dieser Art irgendwie für gut heißen würden... Ey, in unserer Band sind zwei Kriegsdienstverweigerer und ein unehrenhaft Entlassener. Und somit ist glaub ich allen klar, was ich meine. Nichtsdestotrotz denk’ ich, war es Zeit, mal diesen Wahnsinn zu beschreiben aus der Sicht eines Bomberpiloten...
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Kevin Russell: So is das leider!“– Konzert „Vaya con Tioz“, 2005